Die harten Trainingswochen sind vorbei

Triathletin Anja Beranek gibt Gas

Profi-Triathletin Anja Beranek startet zum dritten Mal beim Ironman Hawaii und möchte nach einer harten Vorbereitung zeigen, was sie kann.

Anja, in den letzten Wochen nach deinem vierten Rang bei der Ironman 70.3 Europameisterschaft in Wiesbaden war es eher ruhig um dich, woran lag das?
Ich habe mich ein wenig zurückgezogen, um mich auf meinen Saisonhöhepunkt “Hawaii” vorzubereiten. Daher habe ich eine kleine Wettkampfpause eingelegt und ein dreiwöchiges Trainingslager in meiner „zweiten Heimat“ auf Fuerteventura absolviert.

Du hast dich in den letzten Wochen sehr auf den Ironman Hawaii fokussiert – wie sahen die letzten sechs Wochen bei dir aus?
Ich habe auf Fuerteventura in allen drei Disziplinen noch einmal sehr viel und intensiv trainiert. Ich glaube, es waren die härtesten Trainingswochen meiner bisherigen Sportlerkarriere. Danach ging es zum Tapering und zur Zwischenlandung nach Hause bevor es drei Tage später schon nach Hawaii weiter ging.

Kannst du uns eine deiner Kerneinheit für ein Langdistanz-Rennen verraten und unseren Leserinnen erklären, warum diese Einheit so wichtig ist.
Eigentlich gibt es bei mir nicht die typischen Kerneinheiten. Ich verfolge das Ziel des konstanten Trainings. Das heißt, das Training baut aufeinander auf und die Gesamtbelastung des Trainingsblocks ist entscheidend. Dennoch gibt es aber Trainingstage und Einheiten, die mich mental und körperlich extrem fordern. So hatte ich einen Trainingstag mit vier Stunden auf dem Rad – inklusive zwei Stunden mit intensiven Intervallen und dann später noch einen 30 Kilometer-Lauf mit diversen Intensitäten. Solche Einheiten stärken mich nicht nur körperlich, sondern vor allem mental.

Hartes Training fordert den Körper physisch un psychisch. Wie sorgst du dafür, dass alles in Balance bleibt und du nicht ins Übertraining gerätst oder dein Kopf anfängt, zu schwächeln.
Die Balance zu finden, ist nicht immer einfach, wobei die Signale einer körperlichen Überforderung meistens einfacher festzustellen sind – als mentaler Stress. Besonders bei anspruchsvollen Trainingsblöcken versuche ich, mir einen Trainingspartner zu suchen, mit dem ich gemeinsam das Training meistere. Ganz nach dem Motto „geteiltes Leid, ist halbes Leid.“
So machen die harten Einheiten sogar Spaß und man kann sich gegenseitig motivieren und sie belasten nicht mental.

Hast du einen Tipp, wie man mit Jetlag und Hitze am besten umgeht?
Ich versuche, bereits im Flugzeug viel zu schlafen und Flugverbindungen zu wählen, die es einem leicht machen, in den neuen Rhythmus zu kommen. Zum Beispiel lande ich auf Hawaii spät abends und gehe gleich ins Bett, sodass ich bereits am nächsten Tag im richtigen Rhythmus bin. An Hitze kann man sich gewöhnen, daher empfehle ich ein Trainingslager im Ausland, wie auf den Kanaren. Dort kann man das ganze Jahr über unter heißen Bedingungen trainieren.

Auf was freust du dich auf Hawaii am meisten?
Am meisten bin ich heiß auf das Rennen. Darüber hinaus freue ich mich auf den entspannten und positiven hawaiianischen Flair, tolle Naturspektakel sowie die leckeren Inselfrüchte – Ananas, Papaya und natürlich Kona-Kaffee.

Danke für das Interview und viel Erfolg für den Ironman Hawaii.

Interview: Meike Maurer