Es läuft nicht immer alles rund

Katja Troschka bei ihrem ersten offiziellen Halbmarathon bei der Mitteldistanz in Hannover

So langsam wird es für Katja Troschka auf dem Weg zum Ironman Hamburg ernst. Das heißt aber noch lange nicht, dass immer alles nach Plan läuft.

Auf dem Weg zum Ironman Hamburg am 13. August 2017 stand am vergangenen Wochenende der erste wirkliche Härtetest für mich an: Meine erste Halbdistanz in Hannover Limmer über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen.

Mein erster Triathlon seit Jahren

Am Samstag, einen Tag vor dem Rennen, stieg langsam die Spannung auf das anstehende Rennen. Das Wetter versprach Temperaturen bis zu 30 Grad. Mein letzter Triathlon ist schon einige Jahre her, umso größer war meine Nervosität. Rad fahren kann ich, da mache ich mir keine Sorgen. Schwimmen klappt auch, aber wie wird mein erster offizieller Halbmarathon laufen? Viele Fragen gingen mir durch den Kopf.

Am Sonntagmorgen konnte ich auschlafen, denn der Startschuss sollte erst mittags um 11:45 Uhr fallen. Das war bei den heißen Temperaturen nicht gerade ein Glücksgriff.

Um 10:00 Uhr kam ich auf dem Vereinsgelände von Hannover Limmer an. Ich wollte genügend Zeit haben, um die Startunterlagen abzuholen, einzuchecken und die Wechselzone einzurichten. Meinen Nervosität stieg. Noch mal in mich gehen, habe ich auch nichts vergessen, mir einprägen, wo mein Rad genau steht und meine Sachen für den Wechsel zum Laufen genau liegen. Jetzt wird es langsam ernst, mit dem Neo unter dem Arm geht es Richtung Kanal.

Wie richte ich beim Triathlon die Wechselzone ein?
In der Wechselzone ist es immer wichtig, genau zu wissen, wo die eigenen Sachen liegen und die Abläufe gedanklich durchzugehen. Das hilft, um nachher im Rennen kein großes Dureinander im Kopf zu haben.

 

Ich ziehe den Neoprenanzug an, setze die Badekappe auf und ab geht es ins Wasser zu den anderen Triathleten. Bei circa 20 Grad Wassertemperatur ist es dort recht angenehm.
Jetzt gibt es kein zurück, ich schaue noch einmal nach vorne, um die gelbe Boje in der Ferne zu orten, bis dahin muss ich schwimmen und wieder zurück.
Die letzten 10 Sekunden werde runter gezählt. Der Startschuss fällt!

Den eigenen Rhythmus finden

Für einen Moment muss ich mich ersteinmal sortieren. Es ist ein großes Gedränge im Wasser, bis jeder seine Position gefunden hat. Danach schwimmt es sich sehr gut. Nach 44:42 Minuten. verlasse ich das Wasser und laufe in die Wechselzone. Der erste Wechsel aufs Rad gelingt gut. Nun stehen drei Runden à 30 Kilometer auf einer kopierten windanfälligen Strecke an. Ich finde gleich einen runden Tritt und schaffe es meine Vorgaben, von 170 Watt zu fahren. Ich überhole einige Athletinnen und kann Plätze gutmachen. Die ersten 30 Kilometer sind geschafft. Der Wind frischt auf. Auch die zweite und dritte Runde laufen gut. Alle 20 Minuten nehme ich wie geplant meine Wettkampfnahrung zu mir. Ich fühle mich gut und denke: “Rad könnte ich jetzt noch stundenlang fahren”, aber der zweite Wechsel steht schon an. Nach 3:35 Stunden geht’s auf die letzte Disziplin.

Jetzt kommt der Laufpart … eine kleine Wundertüte für mich. Auch hier habe ich Vorgaben von meinem Trainer. Sollte ich diese umsetzen können, wäre ich recht zügig unterwegs, denke ich mir noch. Nach den ersten drei gequälten Laufkilometern mit tierischen Seitenstichen, muss ich allerdings schnell feststellen, dass mein erster offizieller Halbmarathon wohl eher kein Zuckerschlecken werden wird. Ich verabschiede mich gedanklich schnell von meinem vorgegebenen 5:30 Pace auf den Kilometer und laufe das, was mein Körper hergibt. Ankommen denke ich mir  – das ist jetzt wichtig. Es ist verdammt heiß, ich bin nicht die Einzige, die sich auf der Laufstrecke quält. Woran es liegt, dass meine Beine nicht mehr so richtig wollen, obwohl ich mich beim Wechsel zum Laufen sehr gut gefühlt habe, werde ich später mit meinem Trainer analysieren. Nach gesamt 5:50:40 Stunden laufe ich als Siebte in meiner Altersklasse über die Ziellinie. Mit meiner Leistung beim Schwimmen und auf dem Rad bin ich sehr zufrieden. Mein Laufen war eher so na ja. Ich glaube, da wartet bis August noch ein Stück Arbeit auf mich.

Mein persönliches Fazit lautet: Ich bin auf dem richtigen Weg und weiß, woran ich in den nächsten Wochen arbeiten muss. Meine “krampfigen” Beine beim Laufen, haben mein Trainer und ich mitterweile auch etwas analysiert. Gut möglich, dass ich aufgrund der Hitze ein Elektrolytmange hatte. Beim nächsten Mal werde ich also zur normalen Sportnahrung noch etwas Salz aufnehmen.

Meine erste Halbdistanz ist Geschichte, Hamburg ich komme!!

 

Text: Katja Troschka
Fotos: privat