Regina Kohnke: Ich bin so stolz

Regina Kohnke

Regina Kohnke aus Bad Vilbel ergatterte sich beim Mainova-Gewinnspiel einen Startplatz für die Mainova Ironman European Championship. Im Interview schildert die 44-Jährige ihre EIndrücke von ihrer allerrsten Langdistanz.

Regina, wie hast Du die Rennwoche erlebt und mit welchen Gefühlen bist Du an den Start gegangen?

Die letzte Rennwoche war ein Auf und Ab der Gefühle. Immer wieder kamen Gedanken hoch, dass ich doch einfach verrückt bin, mir einzubilden, den Ironman zu finishen. Und dann übermannte mich wieder die Vorstellung, dass es vielleicht doch möglich wäre. Bis zum Startschuss hatte ich das Gefühl neben mir zu stehen und ein Beobachter des ganzen Spaktakels zu sein. Alles war wie im Traum, ziemlich surreal. Aber dann war da mein unglaublicher Frika-Fanclub: alle jubelten mir zu und ich dachte nur, ja, jetzt machst Du das wirklich!

Welche Disziplin hat Dich am Rennag am meisten gefordert?

Ich gebe ganz ehrlich zu, alles lief gut. Ich konnte schwer einschätzen, wieviel Kraft ich noch für den Marathon brauchen würde und radelte nicht mit voller Power, weshalb ich auch relativ entspannt vom Rad steigen konnte. Auf den letzten 10 Laufkilometern sehnte ich mir dann aber doch das Ende herbei, die Beine wurden zunehmend schwerer. Am meisten Respekt hatte ich ja vor dem Schwimmen. Das hat mir erstaunlicherweise total Spaß gemacht. Die Stimmung am See war so grandios und irgendwie auch ein bisschen mystisch. Im Wasser fühlte ich mich immer sicher und bin einfach nur geschwommen.

Regina Kohnke in der Wetterau

Wie sehr half Dir die ausgelassene Stimmung an der Strecke – insbesondere an den Hotspots – und am Main ?

Die Stimmung war grandios! Da vergehen einige hundert Meter wie im Flug. Insbesondere auf der letzten Laufrunde, in der ich schon zu kämpfen hatte

Und Deine Familie und Freunde? 

Die waren tagsdarauf kaputter als ich, glaube ich zumindest. Alle sind mit mir früh raus, waren beim Start dabei und hielten bis zum Ende durch. Um mich zu betreuen, fuhren sie teilweise über 80 Kilometer Rad und absolvierten vereinzelt über 30.000 Schritte. Einige scheuerten sich durchs Kuhglocken läuten die Finger wund. Die haben wirklich alles gegeben, was man sich vorstellen kann. Ohne meine Familie und meine Freunde wäre es nicht gegangen, und mir war von Anfang an klar, dass ich für die auch durchhalten muss.

Wie ist Deine Gefühlslage – wenige Tage nach Deinem Zieleinlauf?

Es dauerte seine Zeit, bis ich das Ganze wirklich realisiert habe. Auch wenn es natürlich nicht so ist, glaube ich, jeder sieht mir an, dass ich einen Ironman gefinisht habe. Ich bin stolz und freue mich.

Einmal ist für viele Triathleten bekanntlich keinmal! Hast Du Blut für weitere Abenteuer auf der Mittel- und Langdistanz geleckt?

Ich starte am 07.08 beim Citytriathlon in Frankfurt auf der Mitteldistanz. Da war ich vorab schon angemeldet. Also, es geht gleich weiter. Und ja, ich habe Blut geleckt, und wenn es nicht so teuer wäre, würde ich mich sofort für nächstes Jahr wieder anmelden.

Foto: Privat