Hoch hinaus

Seit September ist Lisa aufgrund ihres Auslandssemesters auf den Kanaren, genauer gesagt auf der Insel des ewigen Frühlings, auf Teneriffa.

Natürlich darf für mich als Läuferin und Triathletin neben der Uni und den vielen neuen Erfahrungen hier auch das Training nicht fehlen, mein Rennrad war von Anfang an mit im Gepäck.
Für mich als richtiges Nordlicht ist es hier auf der Kanareninsel eine ziemliche Umstellung, da ich nur das Flachland in Schleswig-Holstein gewöhnt bin und auf Teneriffa der höchste Berg Spaniens, der Teide mit 3.718 Metern, darauf wartetet, erklommen zu werden.
Schon vor der Abreise nahm ich mir vor, auf der Insel etwas Neues auszuprobieren und zwar wollte ich mit dem Trailrunning beginnen. Ich habe letztes Jahr bei einen schönen Osterlauf von meinem Verein mitgemacht, bei dem wir 30 Kilometer durch Wald und Flur an der Schwentine entlang liefen (allerdings mit nur wenigen Höhenmetern) und seitdem hatte ich den Gedanken im Kopf, etwas Neues zu machen.

Laufen auf Teneriffa
Das Glück war definitiv auf meiner Seite und es stellte sich heraus, dass meine kanarische Mitbewohnerin leidenschaftliche Radfahrerin ist und seit letztem Jahr auch Triathlon macht. Sie kommt aus dem Radsport, mein Herz schlägt mehr fürs Laufen – wir ergänzen uns prima.

Ende Oktober habe ich auf Teneriffa meinen ersten Trailrunning-Wettkampf im Rahmen des Santa Cruz Extreme Festivals bestritten. Es ging für mich über 26 Kilometer und schlappe 1.608 Höhenmeter durch das Anaga Gebirge im Norden der Insel. Es war eine tolle Premiere und seitdem habe ich meine Liebe für die Strecken abseits der befestigten Wege entdeckt!

Zusammen macht es doppelt Spaß

Aber auch das Radfahren kommt hier nicht zu kurz. Meine Mitbewohnerin hat mir viele der schönen Strecken auf der Insel gezeigt und ich konnte mir viel von ihrer Technik abschauen – mittlerweile fühle ich mich sehr viel sicherer, wenn wir zusammen mit bis zu 80 km/h die Berge hinuterdüsen.
Natürlich hat sie in Sachen Kraftausdauer eine ganz andere Grundlage, da sie schon sehr lange hier trainiert und schon einige Radrennen erfolgreich gewonnen hat, aber wenn ich mal etwas länger brauche, kann ich mir immer sicher sein, dass sie am nächsten Kreisel ihre Runden dreht und mit einem Grinsen auf dem Gesicht auf mich wartet.

Genau diese Momente machen aus, was ich an diesem Sport so liebe! Das gemeinsame Trainieren und uns gegenseitig bis an die Grenzen zu pushen. Das bringt jedes Mal eine Menge Spaß. Natürlich gehört auch das gemeinsame Nutella-Brote essen nach dem Training dazu.
Obwohl wir aufgrund meiner wirklich nur sporadisch vorhandenen Spanischkenntnissen am Anfang einige Probleme hatten, uns zu verständigen, war es von Anfang an der Sport, der uns verbindet und uns seither viele tolle gemeinsame Radausfahren und Trainingläufe beschert hat.

Während des Winters haben wir viele Kilometer gesammelt und im April geht es für uns auf die Nachbarinsel Lanzarote, wo wir gemeinsam den legendären Volcano Triathlon vom Club La Santa bestreiten wollen. Ich habe noch zwei weitere Trail-Läufe und meine Freudin einige Radrennen geplant, bevor es im Juni für mich schweren Herzens wieder in flachere Gefilde zurück nach Hause geht.

Text: Lisa Schrader
Fotos: privat